Wohin zum Mittagessen?

Kennen Sie das? Vertieft in die Arbeit, der Kopf völlig vom Projekt absorbiert, da meldet der Magen dass es Mittagszeit ist. Schön wenn man in der Arbeitsumgebung eine Wahl hat wohin man zum Mittagessen gehen möchte, schwierig wenn die Wahl zur Qual weil zu aufwendig wird und daher die gewohnten Lauf- und Essenswege in der Vielfalt trotzdem Einheitskost bescheren. Merkwürdigerweise findet man immer die besten oder neue Möglichkeiten gerade dann wenn man keinen Hunger hat und anderweitig unterwegs ist.

Geht es Ihnen so oder kennen Sie jemand, dann können Sie unsere Idee einer ‚analogen App‘ als Entscheidungshelfer verwenden:

Mittag-Arti

mittag1.art-i

Bunte Infokärtchen zum Eintragen von Name, Adresse, Öffnungszeiten der jeweiligen Location, Art des Essen, ggf. Preiskategorien, Besonderheiten oder was Ihnen wichtig ist.
Entfernungszeiten kann man in Google Maps abfragen (manches liegt näher als man denkt) und die jeweilige Lage in Stadtplanausschnitten eintragen. Das ganze noch ein bischen bunt und appetitanregend gestalten – und es kann losgehen:

Art-i.Mittag.Anleit.Die Anregungen wie man mit Hilfe der Kärtchen zu einem Mittagessen bzw. einer Entscheidung kommt sind beliebig erweiterbar. Damit der Hunger nicht zu groß wird gibt es die Vorlagen für die Infokärtchen und die Anleitung hier als PDF zum Ausdrucken.

Und zum Schluss noch die Farbskala – einfach weil sie so gut duftet ;)

farbskala.coloraid

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Wenn Ideen und Kinder wachsen …

1922 entwickelte der 20-jährige Peter Keler die Bauhaus-Wiege aus dem symbolhaft gewordenen Form- und Farbenkanon des Bauhauses. Angeregt von dem Unterricht seines Lehrers Wassily Kandinsky nutzte Keler die Grundformen Kreis, Quadrat und Dreieck sowie die Grundfarben Rot, Gelb, Blau in puristischer Weise für sein Objekt.

Peter Keler, 1922; Klassik Stiftung Weimar

Peter Keler, 1922; Klassik Stiftung Weimar

Aber es wäre nicht das Bauhaus gewesen, wäre nur die Ästhetik und nicht auch die Funktion mitbedacht worden. Was auf den ersten Blick vielleicht etwas befremdlich und für Eltern durchaus gefährlich anmuten mag sind die durchgehenden Kreise, die die Vorstellung eines Kontinuums und dementsprechend eines ungewollten Überschlags auslösen könnten. Tatsache ist jedoch, dass der Schwerpunkt sehr tief am Boden liegt was das Verharren bzw. Zurückkehren in die Mittelposition forciert und somit die Stabilität unterstützt. (Auf welche Gedanken ein älteres Geschwisterkind in einer Auto- und damit Lenkraddominierten Welt kommen mag, muss man sich nicht unbedingt ausmalen.)

Die Seitenteile der Wiege sind von einem langen Rechteck durchbrochen, welches sich aus drei Quadraten zusammensetzt. Hierfür wird Flechtwerk als Material verwendet. Sinn dieser Material- und Formunterbrechung war die Erzeugung einer „natürlichen Air-Condition“: durch das Hin- und Herschaukeln der Wiege entsteht aufgrund der Löchrigkeit des Materials eine sanfte Luftverwirbelung, die dem Kind Kühlung und Frischluft zuführt.

Das Bauhaus existierte in einer Zeit in der Materialknappheit und ökonomische Zwänge zu einem sehr bewußten und auch reduzierten Umgang mit Material führten. Es waren die Bedingungen der Zeit die die Gestaltungen maßgeblich mitbestimmten.

Auf heute übertragen stellen sich ähnliche Probleme wenn auch mit anderen Ursachen:

Unsere Konsumgesellschaft lebt auf Kosten der Natur und nachkommender Generationen. Doch die steigende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Konsumethik in den vergangenen Jahren ist Beleg für einen Bewusstseins- und Wertewandel.

Dieses Zitat einer jungen Studentin, Giulia Nemmert, könnte einem „Bauhaus-heute“ entstammen.
Giulia Nemmert hat sich in ihrer Bachelor-Abschlussarbeit ebenfalls mit dem Thema „Wiege“ befasst. Parallel zur Bauhaus-Wiege ist die Verwendung des Flechtwerks. In Kombination mit dem Stahlrohrrahmen in Nemmerts Modell tauchen Impressionen zu entsprechenden Bauhaus Freischwinger-Modellen auf.
Aber der Bezug zum Bauhaus ist ein hier hergestellter und spielte keine Rolle für Giulia Nemmert. Interessant ist an dieser Stelle eher wie sich ähnliche Ideen in einem zeitgemäßen Gewand manifestieren. Giulia Nemmert kommt durch andere Parameter zu einer ästhetisch sehr überzeugenden und in ihrer ganzheitlich ausgelegten, global- und generationsverantwortlichen Denkweise beeindruckenden Idee:

Eine Kinderwiege wird im Durchschnitt genutzt, bis das Kind 1-2 Jahre alt ist. Oft ist nach dieser kurzen Zeit bereits das ‚Produktlebensende‘ erreicht und die Wiege wird weggeworfen.

Inspiriert vom natürlichen Cradle-to-Cradle-Prinzip wird der Produktlebenszyklus nun durch ein zweites Leben verlängert. Sobald die Wiege ausgedient hat, kann man sie mit einem Handgriff zu einem Sessel umbauen. Dieser Sessel kann von der gesamten Familie zum spielen und entspannen genutzt werden, bis die Eltern ein weiteres Kind bekommen oder das Kind selbst erwachsen geworden ist und seine eigene Familie gründet.

Wenn dennoch eines Tages das Lebensende des Produktes erreicht sein sollte, lassen sich alle metallischen Bestandteile recyceln. Alle anderen Komponenten wie Rattan, Holz, Lackierung, Polster und Bezüge sind vollständig kompostierbar.

Giulia Nemmert, COCUNA 2015

Giulia Nemmert, COCUNA 2015

 

Cradle-to-Cradle: Eine Kreislaufwirtschaft der Wiederverwertung als Basis für die Gestaltung einer „cradle“ zugrunde zu legen ist mehr als ein schönes Wortspiel. Es zeugt vom Wachsen einer Haltung, die auch aber auch mehr will als schöne Formen. Es ist eine Haltung für ein Design als Wiege für eine Zukunft des blauen Planeten und seiner Bewohner.

Womit sich der Kreis zum Bauhaus schließt …

 

Eine ganz pragmatische Frage stellt sich mir am Schluss aber doch:
Wiegen schaukeln üblicherweise von rechts nach links bezogen auf die Körperachse des Babys. Das entspricht den schlaffördernden Schaukel- oder Wiegebewegungen in den Armen der Mutter. Was passiert wenn die Bewegung statt dessen von oben nach unten geht wie es in dem obigen Modell der Fall ist? Wirkt sich diese veränderte Bewegungsrichtung auf das Kind und sein Wohlbefinden aus? Wie reagieren Magen und Gleichgewichtsorgan auf diese Form der Schaukelbewegung? Gibt es einen unterschiedlichen „Wohlfühleffekt“ der beiden Bewegungsrichtungen für das Kind und damit verbunden auch unterschiedliches Ruhe- bzw. Schlafverhalten? Es wäre interessant herauszufinden ob die Bewegungsrichtungen des Schaukelns im Liegen einen Einfluss auf das kindliche Befinden haben, nicht dass letztlich doch Idee und Ästhetik über die Funktion dominieren – wie bei den Kreisformen von Keler.

 

COCUNA von Giulia Nemmert
giulia@nemmert.eu

Entdeckt bei der Ausstellung „Natur als Vorbild“. Abschlussarbeiten des Bachelor-Studiengangs Industriedesign an der OTH Regensburg.
Ausstellung in der Städtischen Galerie im Leeren Beutel, Regensburg
20.3. – 5.4. 2015.

____

Zur obigen Frage hier gleich die Antwort:

Die Schaukelbewegung von oben nach unten ENTSPRICHT der natürlichen Wiegebewegung der Mutter! Giulia Nemmert hat bereits ein Jahr zuvor ein erstes Wiegemodell entwickelt und sich dabei genau an dieser natürlichen Bewegungsrichtung orientiert!
Hier ihre Animation zur Veranschaulichung:

MutterMitKindDementsprechend wurde bereits das erste Modell in die entgegengesetzte Richtung entwickelt als die meisten Wiegen:

Frieda Nemmert: Modell Giulia

Frieda Nemmert: Modell Giulia

Um die Wiege im Schwung zu stabilisieren und die Frequenz des Schwingens möglichst lange aufrecht zu erhalten, ist unten am Korb ein Pendel befestigt.

Mehr Information zu diesem Modell, die deutlich macht wie viel hier vor-, be- und nachgedacht wurde findet sich hier. Dieses Wiegenmodell ist bereits auf dem Markt und bei der Firma Leipold erhältlich.

Dies wäre auch dem neuen Modell zu wünschen.
An dieser Stelle jedenfalls: Gratulation zu der wunderbaren Arbeit und guten Erfolg damit!

wiege Nemmert

 

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art-i-schaf-2015BLAU geschmücktes Coloraid + begeistertes SCHAF = farbige AUSSICHTEN

 

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Passion for Color: Coloraid Christmas Tree

Hellgrün, Dunkelgrün, Maigrün, Blaugrün, Moosgrün, Kleegrün, Tannengrün, Graugrün, Meeresgrün, Olivgrün, Grasgrün, Absinthgrün, Algengrün, Lindgrün, Permanentgrün, Ampelgrün, Teegrün, Spinatgrün, Schweinfurtergrün, Salbeigrün, Pistaziengrün, Giftgrün, Erbsengrün, Chicheringrün, Weihnachtsgrün…

Grün ist nicht gleich Grün, Rot ist nicht gleich Rot …
Weihnachten ist nicht gleich Weihnachten und ein Jahr hat 365 nicht gleiche Tage.

In den Nuancen des Gleichen liegt der Atem des Lebendigen.

christmas.coloraid.Art-i.de

 

*Coloraid ist eine Palette von 314 Farbnuancen. Sanfte, helle, dunkle, gebrochene, reine und gemischte Farbtöne, die alle miteinander in Beziehung stehen.

Ein wundervolles Tool für alle die mit Farben zu tun haben und Farben lieben.
-> Coloraid

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Kartoffeldruck oder: der zweite Blick

Es kann einfach passieren: versunken in eine Tätigkeit blendet sich alles Äußere aus. Erst der Geruch weckt einen wie auf, ein kurzes orientieren, schnuppern, aufspringen …
da ist es meist schon zu spät, mal mehr, mal weniger.

In dem abgebildeten Fall war es mehr, viel mehr, es war hoffnungslos zu spät. Der Topf hatte zu lange schon ohne Wasser vor sich hingeköchelt und dabei die ehemaligen Kartoffelschnitze in nahezu 100% ige Kohlesubstanz verwandelt.

Nachdem das erste Erschrecken ob des verkohlten Topfbodens überwunden und die Rettungsmaßnahmen sich als aussichtslos herausgestellt hatten kam der zweite Blick: nach dem Abkratzen waren scharfe Umrisslinien von Formen entstanden, mit unterschiedlichen Strukturen und Schattierungen. In Verbindung mit den Reflexionen des silberfarbenen Materials hatte das entstehende Muster nahezu etwas Edles, zumindest einen Reiz, der einen ästhetischen Nerv traf.

Sichtbar machen was man meint zu sehen. Diesmal nicht mit der Kartoffel drucken sondern den Druck der Kartoffel verwenden?

Ein paar Spielereien am Photoshop lassen aus den „Kartoffelprints“ Druckmuster verschiedener Art entstehen:

schlicht und sachlich, bunt und dynamisch.

art-i.p0

 

art-i.part-i.p3art-i.p2Aber eigentlich steckt in dem „Original“ soviel an feiner metallischer Ornamentik, dass es für „Weihnachtskugeln“ durchaus passender wäre:

art-i.pk1 art-i.pk2 art-i.pk3

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Was ist das?

was-ist-das

 

Richtige Antworten bis zum 20.11.2014 werden mit einem Online-Kursgutschein belohnt.

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dot meets line …

Dot and line occur everywhere in the normal daily surrounding. In small things, unusual things, things we dont even see. It needs a subtle perception and a sensitive eye to discover the beauty of dots and lines in the daily life and put them in a compositorical play.

Takaaki Iwamura has both – plus a lifelong addiction to the bauhaus and the bauhaus masters. Viewing the works of Takaaki Iwamura on the theme of dots and lines reminds of the saying of Albrecht Dürer:

“Nature holds the beautiful, for the artist who has the insight to extract it. Thus, beauty lies even in humble, perhaps ugly things, and the ideal, which bypasses or improves on nature, may not be truly beautiful in the end.”
Albrecht Dürer

Takaaki Weimar 2014

 

The small booklet of Takaaki Iwamura reveals pictures, he found in his daily life in Germany during the 2-weeks-summerworkshop.

Takaaki Iwamura
岩村隆昭 <grafix516@zeus.eonet.ne.jp>

 

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Bauhaus -> Raum, Fläche, Typographie

Dem Bauhaus lag das Bestreben zugrunde Werkstätten und künstlerische Disziplinen unter einem Dach, dem Dach der Architektur, zu vereinen. Das Bauhausgebäude in Dessau ist das architektonische Wahrzeichen des Bauhauses. Während in Weimar die Disziplinen sich in Festen und der Bühne als Ersatz für die Architektur zusammenfanden, visualisiert das Gebäude in Dessau mit seinen zwei Flügeln, der verbindenden Brücke, des Wohnheims und der Kantine die Vereinigung der Disziplinen, Leben und Arbeiten „unter einem Dach“.

Carolin Scheffler, Bauhaus Gebäude Dessau

Carolin Scheffler, Bauhaus Gebäude Dessau

Im Design Workshop der Bauhaus Sommerakademie suchte die Teilnehmerin Carolin Scheffler eine reduzierende, abstrahierende und gleichzeitig fächerübergreifende Darstellungsweise, um sich der Bauhaus DesignSprache und dem Anliegen der Verbindung verschiedener Disziplinen anzunähern: ausgehend von der Gebäudeansicht des Dessauer Bauhauses reduziert sie Farb- und Helligkeitswerte auf einen kompromisslosen klaren schwarz-weiß-Kontrast. Die entstehenden Formen wiederum transferiert sie in Typographie. Namen der Bauhausmeister stehen Pate für typographische Flächenformen, aus denen sich eine verwandte aber zugleich abstrakte Form aus Linie und freier Fläche entwickelt.

Carolin Scheffler, Typo2

Carolin Scheffler, Typo2

Carolin Scheffler, freie Formübersetzung Bauhaus Dessau

Carolin Scheffler, freie Formübersetzung Bauhaus Dessau

Alle Bilder entstanden im Design Basic Workshop der Bauhaus Summerschool 2014.

Autorin: Carolin Scheffler, Kontakt: carolin@grafik-scheffler.de

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Schattengeschichten von Punkt, Linie und Fläche

1

Everything starts from a dot.
Wassily Kandinsky

 

 

 

 

The waterdrop is a dot, the rain is a line

The shooting star is a dot, its tail a line

 

2

 

 

 

 

 

 

The seed is a dot, a tree is the line

The bulb is a dot, light is a line

The dot is a kiss, the line your spine

3

 

 

 

 

 

Everything starts from a dot.

 

We start as dots, live as lines,

We meet as dots, part as lines,

And end as dots.

4

 

 

 

 

 

 

 

 

Everything ends as a dot.

A dot in Space, a dot in Time.

5

 

 

 

 

 

 

 

 

Space is the Dot, Time is the Line.

 

Poem and Pictures by Javed Imthiaz, India.

 

Entstanden im Workshop Design Basics an der Bauhaus Summerschool 2014

 

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Punkte in Bewegung

Entdeckt:

 

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