„Kreativität aushalten“ – „mit Kreativität haushalten“
Muss man das? Ist Kreativität nicht das Übersprießende, allseitsgewünschte Etwas was Pepp in den Alltag bringt, das Sahnehäubchen in Jobbusiness und Freizeitwelt?
Ja natürlich – das ist die eine Seite. Aber es gibt auch eine andere Seite der Kreativität. Darüber schreibt Frank Berzbach in seinem Buch „Kreativität aushalten. Psychologie für Designer“*: der Druck im kreativen Arbeitsleben, die Last kreativ sein zu müssen, der Dauereinsatz, Fehler beim Arbeiten u.v.m.
Vieles in dem übrigens sehr empfehlenswerten Buch betrifft nicht nur die professionellen Designer und Kreativ-Businessmanager sondern ist auch typisch bzw. hilfreich für viele non-kreativen Arbeitssituationen. Unter den verschiedenen Themen des Buches war es u.a. der Abschnitt über die Pausen oder besser die „Pausenlosigkeit“, die einiges an Nachdenken auslöste.
Kreativität hat nun mal schwer Feierabend, ist immer Dienst (wenn auch nicht immer anwesend). Wer immer im Dienst ist hat keine Pause. Kreativität muss man manchmal auch aushalten können.
Pausen sind verpönt. „Wer sich überarbeitet, der erfährt oft noch Anerkennung und Lob“ schreibt Bernbach. Wer Pausen macht läuft Gefahr als faul oder arbeitsscheu zu gelten, was nicht erst seit Frau Holle einen schlechten Beigeschmack in unserer auf höchste Dynamik angelegten Gesellschaft hat.
Aber Pausen sind notwendig, möglichst bevor ein burn-out oder eine andere Krankheit sie erzwingt. Wobei letztere den Vorteil haben dass diese „Pausen“ dann wenigstens gesellschaftlich anerkannt werden. Wer mutig ist oder trotzig genug sich dem Regelwerk entgegenzustellen schafft es auch vorher Pausen zu machen. Pausen um faul zu sein und nebenbei sich und seinen Kreativitätsschatz zu regenerieren, die Batterien wieder aufzuladen. Es braucht die Zeit auf der Wiese liegend, mit oder ohne dem obligatorischen Gänseblümchen im Mund und in den blauweißen Wolkenhimmel starrend oder ganz einfach ohne Iphone, Internet, Ipad, Computer, Notizbuch, Fotoapparat loszulaufen. Der Nase nach, einfach so.
Nichts denken, dasitzen, laufen lassen, genüßlich wartend ohne Hektik, tagträumen, vergessen, da-sein, tun ohne stress – es muss ja nicht gleich das ausschließliche Credo der Freizeitgesellschaft sein, welches Bernbach folgendermaßen charakterisiert: „auf deinem Hintern sollst du sitzen und TV anglotzen dein Leben lang.“
Wer nun doch eine gewisse Steifheit verspürt bei der langjährigen Ausübung dieser freizeitlichen Tätigkeit, für den haben wir uns eine pausentaugliche Alternative ausgedacht:
Ja richtig gelesen – Malvorlagen bei Art-ï! Wir nehmens ernst mit den Pausen! Keine kreativen gestalterischen Aufgaben sondern entspanntes Zurücksinken lassen in die Sicherheit von Ausmalvorlagen.
Unsere Vorlagen stammen von dem Fund eines Malbuches aus dem Koreanischen National Museum in Seoul. Historische Bilder und Objekte gaben Anregungen für die Malvorlagen oder besser gesagt „Malanregungen“ die sich eignen um mit „Kreativität hauszuhalten“.
Das Motiv ist bereits vorgegeben, darum brauchen Sie sich nicht zu kümmern. Machen Sie es sich so einfach wie sie wollen: entweder sie malen einfach drauf los oder wenn Ihnen das zu anstrengend oder aufregend ist, nutzen Sie unser Art-ï Malrezept:
Das Art-ï Malrezept für Ausmalvorlagen
Zutaten: ausgedruckte Vorlage, 1-2 Würfel, Farben. (Pinsel, Wasser, Mischpalette je nach Farbart).
Zubereitung: Wählen sie 6 Farben aus (wenn Sie müde sind machen Sie dabei einfach die Augen zu). Geben Sie jeder Farbe eine Nummer, tippen Sie blind auf eine Stelle zum Beginnen, würfeln Sie und los geht’s. Genießen Sie die Entspanntheit NICHT kreativ sein zu müssen, sondern einfach nur ausmalen zu dürfen …
So machen Sie weiter: würfeln, Farbe nehmen, malen…
Für Mischungen nehmen Sie einfach zwei Würfel.
Wenn dieses Spiel Sie anfängt zu nerven, dann sind Ihre kreativen Batterien halbwegs wieder aufgeladen und Sie können weitermachen wie immer Sie wollen.
Fortgeschrittenen in diesem Prozess des entspannten Malens empfehlen wir auch unseren „Rotwein-Aquarell“ Kurs.
Viel Entspannung und Genuss Ihrer persönlichen Pausen!
PS.: Hier gehts zu den Malvorlagen!
*Das Buch „Kreativität aushalten“ von Frank Berzbach ist 2011 in der zweiten Auflage erschienen im Verlag Hermann Schmidt Mainz.
:) danke für die allzu bekannten Gedanken…
Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Kurt Böck
Ja ja … jetzt muss man es nur noch umsetzen … wie mit so vielen Erkenntnissen