Es kann einfach passieren: versunken in eine Tätigkeit blendet sich alles Äußere aus. Erst der Geruch weckt einen wie auf, ein kurzes orientieren, schnuppern, aufspringen …
da ist es meist schon zu spät, mal mehr, mal weniger.
In dem abgebildeten Fall war es mehr, viel mehr, es war hoffnungslos zu spät. Der Topf hatte zu lange schon ohne Wasser vor sich hingeköchelt und dabei die ehemaligen Kartoffelschnitze in nahezu 100% ige Kohlesubstanz verwandelt.
Nachdem das erste Erschrecken ob des verkohlten Topfbodens überwunden und die Rettungsmaßnahmen sich als aussichtslos herausgestellt hatten kam der zweite Blick: nach dem Abkratzen waren scharfe Umrisslinien von Formen entstanden, mit unterschiedlichen Strukturen und Schattierungen. In Verbindung mit den Reflexionen des silberfarbenen Materials hatte das entstehende Muster nahezu etwas Edles, zumindest einen Reiz, der einen ästhetischen Nerv traf.
Sichtbar machen was man meint zu sehen. Diesmal nicht mit der Kartoffel drucken sondern den Druck der Kartoffel verwenden?
Ein paar Spielereien am Photoshop lassen aus den „Kartoffelprints“ Druckmuster verschiedener Art entstehen:
schlicht und sachlich, bunt und dynamisch.
Aber eigentlich steckt in dem „Original“ soviel an feiner metallischer Ornamentik, dass es für „Weihnachtskugeln“ durchaus passender wäre: